Chli Chärpf oder Kermits Rache
Am letzten Sonntag war die Skitour auf den Hausstock schon fast eine Frühlingsskitour mit Firnabfahrt. Das macht Lust auf mehr und so war der Plan das schöne Wetter zu nutzen und den Chli Chärpf als Firntour zu gehen. Der ist nicht ganz so lang wie der Hausstock und man kann wenigstens ein bisschen ausschlafen. Am Abend vorher frage ich bei meinen Hausmeteorologen Dr. Kermit noch nach ob es warm genug wird. Er versichert mir bestes Wetter, allerdings hat er mich vorher gefragt ob ich ihn mitnehme. Das war schon verdächtig.
Hausstock
Die ganze Woche Schönwetter und richtig warm, da spricht sogar das SLF von einer geringen Lawinengefahr. Zeit für den Hausstock - der hat auf dem Normalweg einen Gipfelhang der teilweise über 40° steil ist. Da sollte es schon halbwegs sicher sein. Allerdings ist es mit 2000Hm auch ein ganz schön langer Anstieg. Das bedeutet natürlich wieder früh aufstehen und noch fast im Dunkeln losgehen. Normalerweise ist man an dem Hügel eher allein, aber heute scheint alles anders zu sein.
Piz Kesch
Vor vier Jahren habe ich mich schon mal mit Reto am Piz Kesch versucht. Damals bin ich am Fussanstieg auf den Gipfel umgekehrt, war mir einfach zu heikel und da sind schon ein paar Leute die Wand runtergefallen. Meistens ging es nicht gut aus. Diesmal wurde mir bester Trittschnee versichert, also noch ein Versuch. Natürlich habe ich wieder meinen Guide Reto dabei. Er behauptet alle Bündner Berge zu kennen. Na ja, bin mal gespannt ob er sich da auch auskennt und seine Trittschnee Theorie richtig ist - das Seil bleibt aus Gewwichtsgründen und auf Retos Anweisung daheim.
Skitour aufs Rad
Die Skitour gestern auf den Chli Chärpf war schneetechnisch schon ziemlich genial. Es hat sich aber gezeigt, dass die Hänge nach Westen und Süden bereits einen Deckel haben. Der ursprüngliche Plan war den Näbelchäppler zu gehen, ein hauptsächlich westlich ausgerichteter Berg. Nach der Erfahrung haben wir den Plan geändert aufs Rad. Das Rad ist ein Gipfel im Glärnischmassiv und im Wesentlichen eine nordseitige Skitour, fast keine Sonne bis man ganz oben ist. Und das nach einer der kältesten Nächte des Jahres und mit Start beim Klöntaler See der nicht unbedingt für seine warmen Temperaturen bekannt ist.
Chli Chärpf
Ein Winter ohne Skitour auf Chli Chärpf und Gulmen ist kein richtiger Winter. Zumindest nicht hier in Zürich. Normalerweise kann man den Chli Chärpf gut im Dezember gehen. Am Start hinten in Elm bei Vreni Schneider ist eigentlich immer Schnee. Aber nicht dieses Jahr - bis zum grossen Flockdown vor ein paar Wochen sah es nicht gut aus und danach war erstmal warten angesagt bis die Lawinengefahr zurückgeht. Heute ist es aber soweit, endlich kann ich diesesn Winter zum richtigen Winter machen.
Schiberg
Nach dem grossen Schnee mit Flockdown in Zürich dachte ich eigentlich, dass sich die Lawinenlage bald beruhigt. Aber in den Bergen hat es ordentlich geweht, so dass die Leute in Davos immer noch von erheblicher und teilweise von grosser Lawinengefahr sprechen. Skitourenguru meint, dass der Schiberg aber verantwortbar ist wenn man auf der nicht-standard Route geht. Also auf zum Wägitaler See. Ach ja, wisst ihr eigentlich warum der Schiberg Schiberg heisst?
Gulme(n)
Bis vor kurzem war Schnee in der näheren Umgebung leider Mangelware, fast so wie WC-Papier. Dann kam der totale Flockdown - kein Tram und Bus fuhr mehr in Zürich wegen Schnee und die Leute mit Tourenski auf der Strasse. Gleichzeitig sprach der Lawinenwarndienst von sehr grosser Lawinengefahr, die aber mittlerweile zwischen erheblich und gross liegt. Also kein grosser Berg heute als Skitour möglich, aber der Gulmen als schöner Voralpengipfel sollte gehen. Und auf der Tour habe ich auch etwas interessantes gelernt.
Schollenhorn
Der Winter hat halbwegs gut angefangen, aber nach dem Start hat Frau Holle in den Nordalpen mehr oder weniger die Arbeit eingestellt und sich auf den Süden konzentriert. Ab und an kommt ein Flöckchen über den Alpenhauptkamm und deshalb schränkt sich die Skitourenwahl derzeit auf wenige Gebiete ein mit entsprechendem Andrang. Nach ausführlicher Recherche habe ich eine Skitour gefunden, die eingentlich wenig begangen sein sollte: Das Schollenhorn (oder auch Schollahorn) von Splügen. Na ja, so wenig begangen war es dann leider doch nicht.