Skitour aufs Rad

Erstellt: Sonntag, 14. Februar 2021 Geschrieben von Schaaf

Die Skitour gestern auf den Chli Chärpf war schneetechnisch schon ziemlich genial. Es hat sich aber gezeigt, dass die Hänge nach Westen und Süden bereits einen Deckel haben. Der ursprüngliche Plan war den Näbelchäppler zu gehen, ein hauptsächlich westlich ausgerichteter Berg. Nach der Erfahrung haben wir den Plan geändert aufs Rad. Das Rad ist ein Gipfel im Glärnischmassiv und im Wesentlichen eine nordseitige Skitour, fast keine Sonne bis man ganz oben ist. Und das nach einer der kältesten Nächte des Jahres und mit Start beim Klöntaler See der nicht unbedingt für seine warmen Temperaturen bekannt ist.

Rossmatter
Tal
Sonnenstrahlen
im Winterwald
Orientierungspause

Start um 9 Uhr morgens in Vorauen am westlichen Ende des Klöntaler Sees. Das Autothermometer zeigt -20°C, also mindestens Fellstufe zwei. Bär Felix der mich heute begleitet hat vorsichtshalber mal seinen Schlafsack mitgenommen falls es zu kalt wird. Nach wenigen flachen Metern geht es aber gleich steil eine Fahrstrasse hoch und mit der Anstrengung wird es wärmer. Bis Werben am Talende geht es diese Fahrstrasse, immer mal wieder durch alte Lawinenkegel. Nach den grossen Schneefällen vor zwei Wochen ist doch einiges runtergekommen.

Hinten in Werben geht es unter der Materialseilbahn bis zur Zeinenstafel. Hier haben wir die ersten 700Hm der Tour hinter uns, das ist allerdings noch nicht mal die Hälfte. Das Rad ist mit über 1800Hm eine eher lange Skitour.

Anstieg
im Schatten
Aussicht am
Rad Gipfel

Kurz hinter Zeinenstafel kommt man netterweise auch noch mal kurz an die Sonne. Felix und ich machen eine kurze Erholungs-, Essens- und Orientierungspause. Die Tour ist nicht wirklich viel begangen. Da muss man schon sicherstellen, dass man nicht plötzlich auf dem falschen Gipfel steht. Nach einer Querung oberhalb eines Felsbandes ist der Weg aber fast nicht mehr zu verfehlen - rechts und links Felswände.

Im Schatten geht es immer bergauf und der Wind macht die Temperaturen nicht unbedingt erträglicher. Da muss ich selbst im Aufstieg noch eine Fellstufe hochschalten damit ich nicht friere. Nach gut vier Stunden sind Felix und ich dann aber doch oben am Gipfel. Obwohl, das ist gar nicht der Gipfel denn der liegt ein bisschen südwestlich und ist nicht unbedingt Skitourentauglich. Weil es eh keine Gipfel ist, machen wir auch keine lange Gipfelrast. Der Wind lädt aber auch nicht zum längeren Verweilen ein.

Die Abfahrt ist dafür aber vom Feinsten. Die ersten Höhenmeter sind noch recht windgepresst aber schon bald geht es in besten Pulverschnee über und nahezu mühelos fahren wir nach unten. Bis jetzt bin ich auch immer nach Webern abgefahren, die letzten Meter durch den Wald sind nicht unbedingt ein Genuss. Allerding sind diesmal fast alle Spuren nach links abgezweigt und als Blind Follower sind wir ihnen einfach gefolgt.

Hat sich gelohnt: Durch Waldschneisen ging es weiter im Pulverschnee bergab und nach einer kurzen Querung im Wald kommt man zu einer kleinen Brücke über den Bach. Hinter der Brücke muss man ein paar Schritte zu Fuss bergauf und landet schliesslich wieder an der Fahrstrasse, nur etwas weiter unten. Muss ich mir merken, viel besser als die Aufstiegsroute.

Karte