Schollenhorn

Zuletzt aktualisiert: Sonntag, 10. Januar 2021 Geschrieben von Schaaf

Der Winter hat halbwegs gut angefangen, aber nach dem Start hat Frau Holle in den Nordalpen mehr oder weniger die Arbeit eingestellt und sich auf den Süden konzentriert. Ab und an kommt ein Flöckchen über den Alpenhauptkamm und deshalb schränkt sich die Skitourenwahl derzeit auf wenige Gebiete ein mit entsprechendem Andrang. Nach ausführlicher Recherche habe ich eine Skitour gefunden, die eingentlich wenig begangen sein sollte: Das Schollenhorn (oder auch Schollahorn) von Splügen. Na ja, so wenig begangen war es dann leider doch nicht.

Alp am Anfang
der Tour
Gipfelphoto
mit Reto
Kurzer
Gegenanstieg

Start in Zürich am frühen Morgen - es ist noch dunkel und richtig kalt. Aber was nimmt man nicht alles auf sich für eine Skitour mit Pulverschnee. Begleitet werde ich vom Steinbock Reto. Er hat gesagt, dass er sich in seiner Heimat Graubünden überall auskennt und vielleicht ist so ein Guide gar nicht schlecht. In Splügen ist es zwar hell, aber immer noch deutlich unter -10°C - da ist Fell aktivieren angesagt.

Der Parkplatz ist schon gut gefüllt. Wird also nicht so einsam wie erwartet. Die grossen Gruppen haben wir aber schon bald überholt, schliesslich will ich mich ja an die Corona-Regeln halten um keine Busse zu kassieren. Zunächst geht es richtig steil am Stutzbach entlang, später dann gemütlich mit Idealsteigung zu Stutzer Alp. Mittlerweile hat auch die Sonne eine angenehme, wärmende Wirkung und fast kein Wind. Bis auf die letzten 30Hm zum Gipfel ist der Schnee auch richtig gut, nur oben ist es etwas abgeblasen.

Oben geniessen wir erstmal die Aussicht die es laut Skitourenführer gar nicht hat und begutachten die Abfahrtsoptionen. Die meisten fahren direkt an der Aufstiegsspur ab. Deshalb entscheiden wir uns erstmal den Gipfelhang nach Norden abzufahren und dann weiter Richtung Stutzer Alp mit ein paar Querungen. Der Gipfelhang ist fast ein bisschen steil für den Pulver, aber bald geht es in Idealsteigung bergab und nahezu mühelos schweben wir auf dem Pulverschnee hinunter. Nur zur Alp Stutz müssen wir einen minimalen Gegenanstieg bergauf. Aber der hat sich gelohnt für den Abfahrtsspass.

Die letzten Hänge haben mehr so etwas von Piste, ist aber nicht so schlimm. Immerhin hatten wir eine wunderschöne, einsame Pulverabfahrt. Die Tour hat sich auf jeden Fall gelohnt, auch wenn das Aufstehen in der Dunkelheit und die Kälte schon ein bisschen Überwindung gekostet haben. Jetzt wird es dann aber langsam Zeit, dass Frau Holle auch mal wieder die Nordalpen beglückt.

Karte