Gemsfairenstock im Neuschnee

Zuletzt aktualisiert: Sonntag, 02. August 2020 Geschrieben von Schaaf

Die ganze Woche Schlechtwetter und im meteorologischen Sommer ein situationsbezogenes Lawinenbulletin. Trotzdem hatte ich die Idee, das kurze Schönwetterfenster am Samstag für eine Velo&Pfote Tour auf den Gemsfairenstock zu nutzen. Reto wollte mich begleiten damit er zumindest mal wieder bis zu seiner Heimat Graubünden sieht. Wir waren schon länger nicht mehr dort. Soweit die Idee, nicht ganz unbeschwerlich war die Ausführung.

Start am
Urnerboden
Letzte Verpflegungsstelle
Fisetenpass
Gipfelhang - Tiefschnee Die Anstrengung
hat sich gelohnt

Die Leute vom LSF die sich mit Lawinen auskennen haben von Gefahren insbesondere oberhallb 3000m gesprochen. Da sollte der Gemsfairenstock (oder seit neuestem Gämsfairenstock) mit seinen 2971m doch kein Problem sein. Von Urnerboden geht es erstmal mehr oder weniger gemütlich mit dem MTB 700Hm zum Fisetenpass. Man könnte auch mit dem Bähnli fahren, aber da hatte ich schon so Erfahrungen mit Dichtestress. In Zeiten von Corona soll man den ja vermeiden. Auch wenn noch nirgends eine Mensch zu Schaaf oder Schaaf zu Mensch Übertragung nachgewiesen ist.

Am Fisetenpass ist dann definitiv Schluss mit Bike, dafür hat es noch mal leckere Wiesenkräuter bevor es steil nach oben geht. Früher war das nicht markiert. Mittlerweile gibt es die Glaralpina, ein nicht immer ganz anspruchsloser Wanderweg halbwegs entlang der Kantonsgrenze von Glarus. Und die 8. Etappe geht von Urnerboden zur Claridenhütte und damit fast über den Gemsfairenstock. Aber eigentlich spielt das keine Rolle.

Denn schon bald hinter dem Fisetenpass hat der Neuschnee der letzten Woche die ganzen leckeren Kräuter und Wegmarkierungen zugedeckt. Anfangs noch ganz angenehm um die Pfoten ein bisschen zu kühlen wurde der Schnee dann doch recht tief. Auf dem Gipfelhang bin ich schon fast vollständig eingesunken. Habe dann mal jemand anders spuren lassen. Schliesslich haben wir aber doch den Gipfel erreicht, auch wenn es deutlich länger gedauert hast als erwartet.

Runter ging es dafür halbwegs schnell und wir konnten fast bis unten auf dem Schnee abfahren. Und dort wartete dann netterweise das Mountainbike. Leider war das angesagte Schlechtwetter nicht mehr weit und es hat schon ein bisschen getröpfelt. Sonst wäre wir noch mit dem Bike Richtung Klausenpass gefahren bis zum Gemsfairenhüttli. So aber ging es einfach schnell bergab, denselben Weg wie bergauf. Immerhin haben wir es noch geschafft in der Molkerei Urnerboden ein bisschen Käse und Joghurt zu kaufen. Schmeckt doch deutlich besser als der Zürcher Standard.