Frühlingsskitour Chli Chärpf
Frau Holle verweigert immer noch hartnäckig die Arbeit. Jetzt kommen zum fehlenden Schnee aber auch noch die steigenden Temperaturen. Macht die Auswahl einer Skitour nicht leichter. Der Chli Chärpf bietet netterweise alle Möglichkeiten. Bei Pulverschnee durchs Bischofsbachtal, bei kritischer Lawinenlage entlang der Aufstiegsspur und bei Firn die Hänge Richtung Chüntel und dann zur Skihütte Obererbs. Das war auch der Gedanke für diesen Mittwoch. Ich hätte aber wohl doch besser etwas weniger gefrühstückt.
Halbzeitpause | Chärpfscharte | Gipfelaussicht | Skihütte Obererbs |
Heute mit 9 Uhr schon etwas früher gestartet als die letzten Male. Schliesslich sollte es richtig warm werden und wir wollten um ca. 12 Uhr abfahren. Mit den 1400Hm und dem finalen Fussanstieg muss man in meinem Alter dann schon soooo früh losgehen. Also im Zug schon mal die Felle auf die Ski gezogen und den Pieps angelegt so dass es keine weiteren Verzögerungen mehr gibt.
Bis zur Schlittenhütte geht es auch zügig aufwärts, aber danach wirkt die Höhenluft zusammen mit der Sonne schon ziemlich entschleunigend und wir machen erstmal Halbzeitpause. Die anderen Leute auf der Route sind aber noch langsamer - also kein Problem und Pulverschnee den man zerfahren könnte hat es auch keinen mehr. Trotz gefühltem absolutem Schleichtempo sind wir kurz vor Mittag am Gipfel und können die Aussicht an diesem wolkenlosen Tag geniessen. Die Aussicht auf Tödi und Claridenfirn ist allerdings schon sehr entmutigend. Am Claridenfirn sind fast noch alle Spalten offen und das Mitte Februar. Wird wohl wieder ein sehr verlustreicher Sommer für die Gletscher wenn es nicht nochmal ordentlich schneit dieses Jahr.
Dank dem wenigen Schnee liegen die Ketten am Gipfelanstieg des Chärpf frei und auch die Fusstritte des kurzen Klettersteigs sind aper. So geht es viel schneller nach unten zum Skidepot und bald auch bergab. Zunächst entlang der Aufstiegsroute. Dort wo der Abzweig zum Gross Chärpf ist kann man netterweise die pistenartig ausgefahrene Aufstiegsroute verlassen und in die mehr oder weniger unverspurten Hänge queren.
Es ist allerdings doch erst Februar und der Firn trägt noch nicht so richtig. Mich zumindest nicht. Die anderen schweben fast über den Schnee während ich extra sanft fahren muss und trotzdem mehr oder weniger regelmässig einbreche. Vielleicht hätte ich heute morgen doch etwas weniger frühstücken sollen. Wo die Hänge flacher werden, wird es aber deutlich besser und unten im Talboden ist es schon fast Idealschnee.
Bald sind wir an der Skihütte Obererbs und können dort die verbrauchte Energie wieder auffüllen. Leider hat der Pächter gewechselt, was der Kuchenqualität und dem Service nicht unbedingt einen positiven Schub verliehen hat. Aber das ist schon ein bisschen Jammern auf hohem Niveau.