Mit Sasquatch im Prättigau

Dieses Jahr fallen die Osterskitouren mit meinem Freund Sasquatch leider aus - ich muss zu den Kiwis. Deshalb haben wir Ostern etwas vorgezogen und uns ein Wochenende von Reto seine Heimat Graubünden und Prättigau zeigen lasse. Netterweise hat sich Dr. Kermit verrechnet, so dass auch bestes Wetter war.

Start zum Eggberg	Riesenlawine	Eggberg Gipfel

Allerdings hat sich Dr. Kermit, mein derzeit in Neuseeland weilender Hausmeteorologe nur ein bisschen verrechnet. Am Mittwoch und Donnerstag hatte es noch ordentlich Niederschläge - unten Regen, oben Schnee - so dass der Lawinenlagebericht von grosser Lawinengefahr sprach. Das hat die Tourenmöglichkeiten zunächst einmal ein bisschen eingeschränkt. Am Samstag ging es auf den Eggberg. Unten war der Schnee am Morgen einfach nur eisig und man sieht die Wasserablaufrinnen vom Regen. Weiter oben wurde der Schnee aber immer besser.

Das mit der Lawinengefahr wurde auch ganz drastisch gezeigt. Zwischen Eggberg und Hasenflüeli ist der gesamt Gipfelhang abgerutscht. Das dürfte mehr als ein Kilometer Breite sein und wahrscheinlich so ein Meter Neuschnee - insgesamt also eine Riesenlawine. Zum Glück sind wir da nicht reingekommen. Da hätte ich auch nicht buddeln müssen. Netterweise hat die Lawine am Eggberg aber noch einen Hang mit Pulverschnee stehen lassen über den man Aufsteigen und Abfahren konnte. Bei dem schönen Schnee gab es sogar ein Re-Felling ab der Alp Säss.

Reto wird eingeflogen	Jägglisch Horn

Am Eggberg hatten wir auch gute Aussicht auf das Jägglisch Horn ein Tal weiter. Nachdem das echt schön aussah sind wir am Sonntag Richtung Jägglisch Horn aufgebrochen. Die Parkplatzsituation ist dort nicht so einfach wenn man lange Querung von St. Antönien vermeiden will. Netterweise hat uns ein Einheimischer angehalten und ganz unerwartet einen Parkplatz bei seinem Hof angeboten. Und das noch ohne Gebühr. Bin mir nicht sicher, ob das wirklich ein Eidgenosse war oder doch nur ein Schweizer. Auf jeden Fall eine supernette Geste. Leider haben wir Reto vergessen. Der hat noch geschlafen als wir los sind.

Aber irgendwie scheint Reto gute Beziehungen zu haben. Plötzlich ein Helikopter über uns und der landet mitten auf der Aufstiegsspur. Lässt sich Reto doch glatt einfliegen, der faule Sack. Na ja, weiter geht es mit Reto durch das wunderschöne Tal zur Aschariner Alp. Die haben übrigens auch guten Käse, den ich aus St. Antönien mitgenommen habe. Der Gipfel ist nicht so toll, nur so ein kleiner Steinhaufen - fast schon Dichtestress. Aber die Abfahrt war wunderbar, so dass wieder ein Re-Felling fällig war nach Äbi von wo man mehr oder weniger direkt hinunterfahren kann zur Brücke über den Alpbach. Hat sich bei dem Schnee auf jeden Fall gelohnt.

Orientierungspause am Schafberg	Schafberg	Chrüz

 Zum Glück ist an den zwei schönen Tag die Lawinengefahr soweit zurückgegangen, dass der Schafberg mit vernünftigem Risiko gangbar war. Diesmal haben wir Reto geweckt. Nochmal so viel Action wegen einem kleinen Steinbock wäre definitiv zu viel. Leider haben die Schweizer vergessen den wichtigsten Berg, den Schafberg auf die Wegweiser zu schreiben. So standen wir erstmal ein bisschen ratlos davor, haben dann aber doch den richtigen Weg gefunden. Na ja, zwei Schafe auf den Schafberg können sich eigentlich fast nicht verlaufen, oder?

Vom Gipfel hat man eine wunderschöne Aussicht auf Sulzfluh und Carschina-Furgga Hütte. Dort wo ich letztes Jahr noch eine schöne MTB-Tour gemacht habe. Nur Reto war ein bisschen beleidigt. Er hat die ganze Zeit nach dem Bockberg gesucht als Alternative zum Schafberg. Aber irgendwie scheint seine Heimat zwar mit Steinböcken zu werben, aber ein Berg haben sie noch nicht nach ihrem Lieblingstier benannt.

Zum Abschluss gab es nur eine kurze Skitour aufs Chrüz. Sasquatch muss ja leider wieder zurück nach München. War aber trotzdem wieder super Schnee zum Abfahren und unterhalb der Alp Valpun fast schon ein bisschen Firn. Auf jeden Fall ein superschönes Wochenende mit Sasquatch und tollem Schnee.