Ostern im Engadin

Zuletzt aktualisiert: Montag, 01. April 2013 Geschrieben von Schaaf

Ostern liegt dieses Jahr netterweise recht früh, also ideal um noch ein paar Skitouren zu gehen. Zusammen mit Dr. Kermit und Urs bin ich ins Engadin gefahren.

Da war das
Wetter noch schön
Richtung Gipfel
nicht mehr

Damit die Anreise nicht zu lang wird gab es am Karfreitag noch eine schöne Skitour am Julierpass auf den Piz Platta zusammen mit Ueli und Caroline. Ueli weiss nämlich immer, wo es guten Schnee zum Abfahren hat. Allerdings hat der Karfreitag schon einen Vorgeschmack auf das Osterwetter gegeben. Es war nämlich nicht jeden Tag so schön wie auf dem Piz Palü.

Auf den Piz Platta sind wir bei Nebel und Schneefall gestartet - aber die Meteorologen haben ja einen schönen Vormittag vorhergesagt. Und sie sollten recht behalten es wurde ganz kurz wirklich schön. Aber wirklich nur ganz kurz - an der Stelle wo es über das SE-Couloir auf den Gipfel geht sah man schon wieder gar nichts - schade.

Ostersamstag und Ostersonntag

Piz Mandra
wie man klar sieht
Wo geht es lang?

Und das Wetter wollte es nicht gut mit uns meinen - obwohl ich mit Dr. Kermit extra einen Meteorolügen mitgenommen habe. Am Ostersamstag bin ich direkt von meiner Unterkunft, dem Hotel Morteratsch gestartet auf den Piz Mandra. Normalerweise eine wunderbare Aussicht auf den Biancograt, aber nicht heute. Dafür musste ich aber den halben Weg auf den Gipfel spuren.

Am Ostersonntag wieder das gleiche Bild - Plan war es mit der Bahn auf den Corvatsch zu fahren und von dort auf den Il Chapütschin zu gehen. Am Anfang hatte es netterweise ein bisschen Sicht, so dass ich die beiden Rinnen auf den Vadret da l'Alp Otta (P. 3199 - ich empfehle gleich in der ersten Kurve rechts von der Piste wegzufahren) und Vadret dal Murtel (P. 3099) gefunden habe. Dann war aber Schluss mit lustig - na ja nicht ganz.

Im Anstieg zur Scharte P. 3172 - dem Übergang auf den Vadrettin dal Chapütschin haben wir noch eine nette Gruppe getroffen. Die haben mir netterweise ein gewöhnliches hartgekochtes Ei gegen ein Schokoladenei getauscht (ist eigentlich gar nicht gut fürs Fell!). Aber auch die haben den Einstieg auf den Gletscher nicht gesehen - wie denn auch bei null Meter Sicht. Da war vorsichtshalber mal wieder Umkehren angesagt resp. die Abfahrt durchs Val Rosegg - übrigens ganz schön lang und gegen Ende habe ich die Langlaufloipe benutz ohne Loipenpass. Ich hoffe ich werde nicht gebüsst.

 

Ostermontag: Piz Palü

Das Ziel für heute Anfellen

Ostermontag endlich richtig schönes Wetter. Ich dachte schon, ich komme auf überhaupt keinen dieser wunderschönen Berge rund um mein Quatier am Morteratsch. Mit der zweiten Gondel auf die Diavolezza, dort eine kurze Abfahrt und schon geht es los mit dem Anstieg auf den Piz Palü. Da gibt es übrigens kein Risiko, dass man selber spuren muss :-).

Dafür ist das mit dem Anfellen bei den Menschen scheinbar nicht so einfach. Nach der Abfahrt war es - für April - erstmal ordentlich kalt mit deutlich unter -10°. Das scheint nicht gut für die Felle zu sein. Zumindest haben ziemlich viele Leute unten irgendwelches Klebeband herausgeholt. Und ich sage schon immer: Eine gute Fellpflege ist Grundvoraussetzung für genussvolle Skitouren. Durch den gefährlichen Gletscherbruch ging es schliesslich zum Skidepot und per Pfote die letzten 150Hm zum Gipfel (na ja, nur der Ostgipfel).

Gefährlicher
Gletscherbruch
Auf dem Piz Palü Skidepot
- fast alleine

Oben am Grat und am Gipfel hatte es dann aber ordentlich Wind. Ich musste immer aufpassen, dass es mich nicht auf die falsche Seite vom Grat weht - sonst wäre es sehr schnell abwärts gegangen. Und auch am Gipfel habe ich als Leichtgewicht die klassische Pickelsicherung bevorzugt. Nicht dass ich noch auf die italienische Seite gefallen wäre, ich hatte nämlich keinen Ausweis dabei.

Gelohnt hat sich auch die Abfahrt. Vom Skidept bis zur Stelle wo man auf die Gletscherabfahrt von der Diavolezza trifft schönster Pulverschnee und genau die richtige Schneehöhe für genussvolles Schwingen (ich meine hier nicht den Schweizer Nationalsport!). Nur konditionell muss ich wohl mal was machen. So geschnauft wie auf der Abfahrt habe ich schon lange nicht mehr. Und das beste - man kommt direkt am Hotel Moteratsch raus wo Urs und Dr. Kermit schon auf mich gewartet haben. Oder vielleicht haben sie doch nur ein bisschen Piz Buin gemacht so faul wie die in der Sonne lagen ....

 

P.S.: Sorry für die Bilder - ich bin immer noch nicht so ganz vertraut mit meinem neuen Fotoapparat. So wie es aussieht muss ich noch etwas am Schweissabgleich arbeiten, oder wie das auch immer heisst. Na ja, vielleicht sollte ich doch wieder auf meine alte Spiegelreflex umsteigen. Ist zwar doppelt so schwer, macht aber doppelt so gute Bilder. Für Tipps bin ich natürlich immer dankbar.