Witenwasserenstock

Jetzt ist noch nicht mal mehr auf das SLF Verlass. Am Abend sagen sie erhebliche Lawinengefahr mit Gefahrenstellen im Sektor Süd. Also plane ich eine eher nordseitige Skitour auf den Witenwasserenstock von Realp aus. Am nächsten Morgen sind plötzlich alle Hangrichtungen gefährdet.

Kalt	Anstieg zur Rotondo-Hütte

Hat natürlich meine ganze Planung über den Haufen geschmissen, bin aber trotzdem losgegangen. Dabei ein ganz neues Gefühl dieses Winter: Deutlich negative Temperaturen - gemessen in Celsius. Also richtig kalt.

Allerdings haben auch noch andere Leute Realp für ihre Skitouren auserkoren. Um kurz vor neun Uhr waren die Parkplätze schon gut gefüllt. Und es hat dort wirklich viele Parkplätze. Aber zum Glück verteilt es sich ganz gut und die Leute sind langsam genug - nach mir die Sintflut. Am Ende musste ich ab der Rotondo-Hütte über den Witenwasserengletscher sogar spuren! Janet wie immer keine Hilfe beim Spuren trotz ihrer sechs Beine.

Witenwasserenstock mit Janet	Sturm auf dem Witenwasserenstock

Aber im Anstieg zur Rotondo-Hütte war die Welt auch noch in Ordnung. Die Sonne kam schon über die umliegenden Gipfel und es wurde warm. Und noch viel viel wichtiger: Keine Schneefahnen auf den  Gipfeln und Graten, also auch kein Wind. Der wurde aber im Laufe des Tages immer stärker. Kein Wunder - im nachhinein habe ich die Wetterwarnung auf meinem Handy gesehen. Sturm mit Böen zwischen 130km/h und 160km/h. Aber soweit war es bei mir noch nicht. Sonst könnte ich diese Zeilen nicht mehr schreiben. Denn bei 130km/h verliere ich wahrscheinlich langsam die Bodenhaftung.

Oben am Grat zwischen Witenwasserenstock und Hüenerstock habe ich dann beschlossen umzukehren. Der Grat ist nicht wirklich skitourentauglich, erst recht nicht bei diesem Wind. Und die Nordflanke als Alternative - man sieht sie im Bild - war bei erheblicher Lawinengefahr auch keine wirkliche Alternative. War aber auch so eine schöne Skitour. Und - man glaubt es kaum - richtig guter Schnee. Die schönste Spur ist wie immer meine!