Hawaii 2011

Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 28. September 2011 Geschrieben von Schaaf

Aloha! Nach einem langen aufregenden Flug sind wir endlich in Kona auf Hawaii gelandet. In Frankfurt hat so ein anderes Flugzeug auf der Landebahn gemeint es könnte Dr. Kermit, Urs und mich daran hindern zu den Ironman World Championships zu fliegen und hat den Piloten zum Durchstarten gezwungen.

Aber netterweise hat es dann doch Platz gemacht so dass wir landen konnten. Nach einem kurzen Sprint haben wir  auch den Anschlussflug nach San Francisco geschafft. Da war so ein lustiger Mann am Schalter der hat lauter lustige Sachen gefragt. Habe dann später erfahren, dass der vom Department of Homeland Security war. Das ist diese Firma, die die lustigen Schilder aufstellt. Dazu aber später mehr.

Ach ja, bevor ich es vergesse. In Amerika wird die Temperatur in Grad Faulheit gemessen. Hier in Kona hat es manchmal über 90 Grad Faultheit. Bei 100 Grad Faulheit darf man glaube ich die Beine hochlegen. Zum Glück muss ich hier nicht starten sondern Dr. Kermit übernimmt diesen Part.

Ankunft in Hawaii

Schwimmhilfe
für Kermit
Grinsefisch Achtung!
Radfahrer

Am Morgen nach dem Flug ging es für Dr. Kermit natürlich sofort mit dem Training los. Obwohl Dr. Kermit bei den Ironman World Championships mitmacht kann er eigentlich gar nicht Triathlon. Er geht nämlich noch in die Triathlonschule - zumindest haben die alles bestens für uns organisiert. Trotzdem hatte ich erst Bedenken, ob Dr. Kermit nach dem langen Flug und der kurzen Nacht überhaupt richtig schwimmen kann. Aber kein Problem. Denn Ironman Schwimmen is powered by Schwimmflügel. Da habe dann sogar ich mich ins Wasser getraut. Auch wenn das gar nicht so gut für das Fell ist. Das schöne ist, selbst auf der vielbeschwommenen Schwimmstrecke hat es total viele Fische. Hier beispielsweise den gelben Grinsefisch. Vor denen braucht man gar keine Angst zu haben.

Nach dem Schwimmen kommt ja bekanntlich das Radfahren. Und in dieser Disziplin scheinen die Triathleten ganz besonders aggressiv zu sein. Das liegt daran, dass man bei den hohen Geschwindigkeiten gar nicht die durchtrainierten Athletenkörper mit Körperfettanteil unter 5% bewundern kann. Da fühlen sich die Athleten wohl etwas vernachlässigt. Deshalb stellt das Department of Homeland Security Warnschilder vor den Triathleten auf. Die Farbe bezeichnet die Warnstufe - hier Code Orange ("High"). Und das alles nur wegen diesem Athletenpack....

Volcano National Park

Regen im Wald
oder Regenwald
Vulkan

Neben dem vielen Training von Dr. Kermit haben wir uns auch schon ein paar Sachen auf der Insel angeschaut. Von Kona aus ging es zum Volcano National Parc. Bis März diesen Jahres ist da die Lava vom Kilauea zum Meer runtergeflossen und hat dort ein grosses Spektakel veranstaltet. Das ist leider vorbei. Aber wenn es dunkel wird kann man sich immer noch den Lichtschein der Eruptionen anschauen. Das sieht man aber erst abends und wir waren etwas früh dran. Deshalb haben wir uns noch den Lava Tube angeschaut der im dichten Regenwald liegt. Vorteil ist, dass man dort auch ein Dach über dem Kopf hat. Im Regenwald regnet es nämlich - klar, woher soll sonst der Name kommen.

Mauna Kea

Gefährlich! Gifpelbild Lake Waiau

Nach dem Kilauea ist der Mauna Kea eine weitere Sehenswürdigkeit auf Hawaii. Das ist ein erloschener Vulkan mit einer Höhe von 13796 Füssen. Allerdings wird der immer niedriger. Der ist nämlich so dick und fett (irgendwo muss das fehlende Körperfett der Triathleten ja bleiben), dass er den Meeresboden nach unten drückt und darin versinkt.

Auf jeden Fall geht da ein wahnsinnig gefährliche Strasse rauf. Ich bin mir nicht sicher, ob von dem schiefen Schild oder der Strasse die höhere Gefahr ausgeht. Die kann man auf keinen Fall mit einem normalen Leihwagen fahren, ausser wenn man so leicht ist wie wir. Am Gipfel angekommen war Urs dann doch ziemlich erschöpft. Man resp. Bär hat ja keine Akklimatisierung und Urs hat ja noch nicht so viel Bergerfahrung wie Dr. Kermit und ich. Da hat ihn der kurze Weg von der Strasse auf den Gipfel doch ganz schön geschlaucht. Auch den Lake Waiau haben wir noch besucht. Ein heiliger See, der nach Vorstellung der Hawaianer keinen Boden hat. Heute gibt es dafür langweilige, mehr oder weniger wissenschaftliche Erklärungen. Aber das interessiert Euch eh nicht, oder?

Verschiedenfarbige Strände

Black Sand Beach Schildkröte Crush

Damit es den Touristen nicht zu langweilig wird (oder vielleicht auch damit die dummen Touristen sie nicht verwechseln) haben die Hawaiianer die Strände in verschiedenen Farben gekennzeichnet. Der Black Sand Beach ist richtig schön schwarz, aber mit ganz feinem Sand. Dort gibt es auch öfter Besuch von den Grünen Meeresschildkröten. Wie jeder aus "Findet Nemo" weiss, kommen die aus dem OAS, dem Ostaustralischen Strom. Diese Besucher erkennt man am Linksverkehr wenn sie an den Strand kommen. Deshalb darf man sie auch nicht stören.

Ausserdem sind die Meeresschildkröten mit den Schafen verwandt. Wir Schafe essen nämlich das leckere Gras auf den schönen grünen Weiden. Die Schildkröten ernähren sich von dem Seegras das in den schönen blauen Seeweiden wächst.

Green Sand Beach South-Point Wind

Neben dem Black Sand Beach gibt es den grün gekennzeichneten Papakolea Beach, auch bekannt als Green Sand Beach. Allerdings muss man da eine Stunde hinlaufen oder sich einen 4WD-Jeep mieten. Wir sind gelaufen, startend vom South Point, dem südlichsten Punkt Hawaiis und damit dem südlichsten Punkt der USA. Wenn ich allerdings gewusst hätte, wie windig das ist wäre ich wahrscheinlich gar nicht erst losgegangen. Der Wind war so stark, dass Dr. Kermit, Urs und ich uns gar nicht aus dem Rucksack getraut haben. Da hätte es uns bestimmt weggeweht und dann hätte uns die Strömung bestimmt zum Nordpol oder Südpol getragen. Und da hat es so etwa Null Grad Faulheit, also nix mit Füsse hochlegen. Übrigens leiden die armen Bäume die sich dort häuslich niedergelassen haben genauso unter dem Wind. Wie man am Bild sieht, wachsen sie irgendwie nur in eine Richtung.

Langsam geht es los mit dem Ironman

Startunterlagen

So langsam geht es aber doch los mit dem Rennen hier in Hawaii. Heute haben Dr. Kermit und ich uns durch die gestählten, fettbefreiten Athletenkörper gekämpft und die Startunterlagen abgeholt. Keine Ahnung allerdings, was die sich bei der Farbe der Badekappe gedacht haben. Das Pinkt beisst sich fürchterlich mit Dr. Kermit seinem grünen Fell (oder wie sagt man da bei einem Frosch?).

Rennvorbereitung

Underpants Run Energie auffüllen Radcheckin

Der Start rückt immer näher und Dr. Kermit wird immer nervöser. Da braucht man dann schon etwas Abwechslung und schaut sich den Athletenfasching, auch bekannt als Underpants Run an. Da haben die fettbefreiten Triathleten mit ihren Adoniskörpern (und natürlich auch die Frauen) nochmal die Möglichkeit sich optimal zu präsentieren. Im Rennen ist das Laufen ohne Trikot ja leider verboten, so dass man sich gar nicht richtig bewundern lassen kann.

Der Nachteil als fettbefreiter Triathlet ist natürlich, dass man seine Energie woanders herbekommen muss. Deshalb haben wir nochmal einen kurzen Entspannungslauf am Ali-Drive gemacht. Das ist dort wo vor dem Ironman jeden Kilometer eine Firma einen Verpflegungsstand aufbaut um die Produkte anzupreisen. Ich sage Euch, jeden Kilometer ein Gel und noch so ein Proteinshake ist einfach zu viel. Wir haben mal vorsichtshalber was mitgenommen für das Rennen. Nur falls jemand das probieren will Muscle Milk schmeckt fürchterlich - nicht zu empfehlen. Ist ja auch klar, denn ich habe den Untertitel verschwiegen: Muscle Milk (contains no milk)

Race Day

Startvorbereitungen Schwimmstart Es wird langsam Abend

Endlich ist es soweit - Raceday. Sonst wäre Dr. Kermit noch vor Nervosität gestorben. Wie üblich geht es im nahezu Dunkeln in die Wechselzone. Da stehen dann Fahrräder für mehr als eine Million Euro. Es wird nämlich genau nachgezählt wer hier mit was startet.

Wenn es dann etwas heller wird geht das grosse Prügeln los, auch bekannt als Schwimmstart. Leider ist der Kaffeekatameran (Im Training gibt es einen Katameran auf der Schwimmstrecke, der Kaffee aussschenkt) im Rennen nicht zugelassen. Dabei könnte man bei dem frühen Aufstehen durchaus einen Kaffee vertragen. Ihr wisst ja, nach dem Schwimmen kommt das Velo und dann das Laufen. Ein langer Tag. Leider ist das für Dr. Kermit mit dem Daylight Finish nichts mehr geworden - es war einfach zu heiss dazu. Teilweise mehr als 100 Grad Faulheit, oder wie die Amerikaner auch immer messen. Da sollte man eigentlich die Beine hochlegen. Aber so konnte man auf jeden Fall den Sonnenuntergang im Energy Lab beobachten.

Entspannung

Entspannen Statt Velo

Wie man sieht hat das Rennen ganz schön Energie gekostet. Urs und ich müssen jetzt erstmal um Dr. Kermit kümmern. Er trägt nämlich ganz schön schwer an der Last seiner Finishermedaille. Ausserdem haben wir ihm ein adäquates Fortbewegungsmittel organisiert. Ich glaube, die nächsten Tage wird er sich nicht so schnell auf sein Velo setzen.

Kauai: Kalalau Trail

Wanderung zum
Hanakapi'ai Wasserfall
Supergefährliche
Hanakapi'ai Strand
Deshalb leider kein
Beinehochlegen
am Strand
Blick zurück auf
Na Pali Küste

Zur Entspannung haben wir auf Kauai eine gemütliche Wanderung vom Ke'e Beach auf dem Kalalau Trail zum Hanakapi'ai Wasserfall gemacht. In der Gumpe vom Wasserfall könnte man sogar baden, ist aber ganz schön kalt. Eigentlich wollten wir ja dann auf dem Rückweg auf dem Hanakapi'ai Strand (das heisst dort alles so komisch!) die Beine hochlegen. Aber da hat es soooo viele Warnschilder, dass wir lieber ein bisschen vorsichtig waren und auf den Steinen vor dem Strand Pause gemacht haben. Man sieht ja im Hintergrund die Riesenwelle. Die ist bestimmt mehr als hundert mal so hoch wie ich gross bin. Dafür haben dann die wunderschönen Ausblicke für das entgangene Bad entschädigt. Kann ich nur empfehlen die Nordküste.

Kauai: Waimea Canyon und Alaka'i Sumpf

Wird auch mal
ein grosser Canyon
Waimea Canyon Na Pali Alaka'i Sumpf

Die grösste Sehenswürdigkeit auf Kauai ist der Waimea Canyon. Den mussten wir uns natürlich auch anschauen. Wie man sieht genauso eindrucksvolle Landschaften wie bei dem Grand Canyon. Und auch hier fliegen Hubschrauber durch den Canyon...

Anschliessend haben wir noch eine schöne Wanderung zu den Alaka'i Sümpfen unternommen. Von dort hat man normalerweise auch eine wunderschöne Aussicht hinunter auf die Nordküste. Nur leider hat es heute dort etwas geregnet. Ausser Nebel hat man also nicht viel gesehen. Dafür ist der Weg recht lustig. 4 Meilen einfach und davon bestimmt mehr als die Hälfte als Northshore Trail ausgebaut. Nur leider ist dort das Fahren mit dem Velo verboten. Deshalb mussten wir den ganzen schönen Northshore Trail zu Fuss gehen. Muss mal mit Barack Obama telefonieren. Der kommt doch aus Hawaii - vielleicht kann der was machen.

Oahu

Unsere Unterkunft
in Honolulu
Gefährliche
Wanderung
Drachen
(resp. seine Nasenlöcher)
Junglewalk

In Oahu standen wir erstmal ewig im Stau um die wenigen Meilen vom Flughafen zu unserer Unterkunft zurückzulegen. Per Pfote wäre das wahrscheinlich aber viel zu gefährlich gewesen. Auf jeden Fall hatte es dann eine super Aussicht. Allerdings ist es auf Oahu insgesamt sehr gefährlich. Die Wanderungen enden immer an supersteilen Klippen. Ein Schritt weiter und man stürzt mindestens 50cm ab. Da sind deutlich Warnhinweise schon mal angebracht.

Ausserdem gibt es ganz komische Tierarten. Nein, nicht im Honolulu Zoo, sondern in der Nähe vom Ozean. Dort leben unterirdisch die Drachen. Oberirdisch kann man nur die Nasenlöcher von ihnen besichtigen. Allerdings fauchen die ganz ordentlich und spucken auch ziemlich viel Wasser wie man sieht. Zum Abschluss haben uns Dr. Kermit, Urs und ich nochmal in den Dschungel gewagt. Das war es dann aber leider auch schon. Denn leider geht es heute wieder nach Hause.

 

Bis dahin ein herzliches Mäh,

 

Schaaf