Osterskitouren im Engadin

Erstellt: Freitag, 15. April 2022 Geschrieben von Schaaf

Endlich ein Ostern ohne grosse Corona-Beschränkungen. Deshalb wollte ich mit Sasquatch eigentlich Skitouren in Südtirol gehen. Dort hatte es allerdings dieses Jahr gar keinen Schnee mehr an Ostern und Schnee hat voraussetzende Bedeutung für Skitouren. Wir haben dann kurzfristig auf Engadin gewechselt. Dort hatte es auch nicht mehr richtig viel Schnee aber für die vier Ostertage hat es gerade so gereicht auch wenn die Qualität nicht immer überragend war.

Val da Fain Piz Minor Frühling
im Tal

Wir hatten eine schöne Ferienwohnung in Madulain und nachdem wir am Donnerstag schon früh dort waren habe ich gleich noch mal die Schneelage am Abulapass gecheckt. Nicht mehr wirklich viel Schnee für Ostern. Mit dem Velo konnte man fast bis auf den Pass fahren und die Südhänge waren schon bis fast ganz oben schneefrei. Für den ersten Tag sind wir deshalb bei der Diavolezza-Bahn den Piz Minor gegangen. Zunächst unten durchs Val da Fain hat mehr oder weniger der Schnee den Weg vorgegeben. Noch vor der Alp Stretta zweigt man zum Piz Minor nach Süden ab und hier wurde die Schneelage schon besser und gemütlich ging es bis zum Gipfel.

Die Abfahrt war dann allerdings teilweise herausfordernd. Wir sind mangels Schnee nicht den Aufstiegsweg abgefahren sondern südlich davon entlang der Hänge des Piz Alv. Insbesondere weiter unten gab es immer mal wieder Sumpfschnee in dem man einfach eingesunken ist und sich dann mühsam wieder befreien musste. Also immer schön in einer Spur fahren. Der erste kann natürlich ab und zu mal Pech haben. Am Parkplatz haben uns auf jeden Fall schon mal die Krokusse empfangen, also eine typische Frühlingsskitour.

Munt Müsella Anstieg
Piz Arpiglia
Ostergipfel
Piz Arpiglia
Fuorcla Taverna

Nach einer eingehenden Berwertung der weiteren Möglichkeiten haben wir am Samstag den Munt Müsella in Angriff genommen. Unten geht eine Skipiste in den Wald und dort waren noch Spuren von Schnee sichtbar, oberhalb des Waldes war die Schneelage auch gut. Leider hat sich herausgestellt, dass der Forstweg im Wald geräumt war und so war ein längeres Stück Skitragen angesagt. Auch der Sumpfschnee war wieder präsent, insbesondere bei der Alp Müsella durfte der eine oder andere ausprobieren wie man sich aus einem Loch wieder selber befreit.

Für Ostersonntag war der Piz Arpiglia angesagt. Auf dem war ich schon Ostern 2019 mit Sasquatch, aber war einer der wenigen Berge mit Schnee. Deshalb konnte man auch leider nicht den Übergang zum Piz Uter mit anschliessender Abfahrt durch den Nordhang unternehmen. Dann hätte man leider das ganze Val Arpiglia raustragen müssen und das war mir dann doch zu anstrengend. Immerhin gab es Schokoosterhasen auf dem Gipfel. Eigentlich gar nicht gut für das Fell, aber lecker.

Am ersten Tag hatte ich schon mit dem Velo am Albulapass recherchiert - die Nordhänge auf der Südseite vom Pass hatten durchaus noch eine Schneeauflage. Also Start an der Schranke der Passstrasse, kurz runter und gleich über den Bach. Wir sind dummerweise gleich etwas angestiegen. Besser wäre es eigentlich lange unten im Talboden zu bleiben und erst später nach Westen abzuzweigen. Hätte uns den einen oder anderen Gegenanstieg erspart. Auf jeden Fall ziemlich wildes Gelände da oben und zuerst ist es völlig unklar wie man da hochkommen soll. Wenn man näher kommt, tut sich aber immer ein Weg auf zwischen den Felsen. Und auch wenn es kein Gipfel ist, hat man eine geniale Aussicht von dort oben. Nur hatte ich keine Verpflegung mitgenommen, ich hatte ja fest mit einer Taverne dort oben gerechnet. Aber noch nicht mal ein Kiosk steht dort, hätte aber auch keine Kundschaft da wir die einzigen Besucher waren.

Es hatte zwar nicht wirklich viel Schnee, aber trotzdem war Ostern mit Sasquatch ziemlich schön. Nur der Sumpfschnee hätte nicht sein müssen. Einfach zu anstrengend sich immer wieder aus einem Loch zu graben.

 

Karte