Wochenende in Bergün

Erstellt: Sonntag, 10. Oktober 2021 Geschrieben von Schaaf

Die Woche war es feucht und nass, für das Wochenende ist aber in den Bergen schönstes Wetter angesagt mit Hochnebel in der Stadt. Zeit mal wieder für das Wochenende aus der Stadt zu flüchten. Steinbock Reto schlägt natürlich ein Ziel in Graubünden vor, Bergün im Albulatal. Dr. Kermit rechnet nochmal schnell das Wetter für das Albulatal auf seinem TI-Taschenrechner und mit seiner Prognose ist die Entscheidung gefallen. Ich werde aber das Gefühl nicht los, dass er mal wieder die Batterien wechseln sollte. Von soooo kalten Temperaturen hat er nicht gesprochen. Gut, dass ich ein Fell habe.

Letzten Meter
auf den Grat
Stulser Grat Nicht vertrauens-
würdige Brücke

Am Samstag müssen wir erst von Zürich anreisen und bis alle ihr Zeug gepackt haben und drei mal auf der Toilette waren dauert das. Es blieb also nur Zeit für eine kurze Velo&Pfote Tour auf den Stulser Grat. Dr. Kermit und Knuth sind da lieber unten geblieben und haben sich ein bisschen gesonnt während mir Reto die schönen Ecken seiner Heimat Graubünden zeigt.

Mit dem Mountainbike geht es von Bergün über Stuls nach Runsolas. Nicht lang, aber ziemlich langweilig wenn man das per Pfote zurücklegen müsste. Ab Runsolas erst auf einer kleinen Forststrasse, aber bald auf einem schönen kleinen Weglein bergauf zum Grat. Dort machen Reto und ich erstmal Pause denn die letzten Meter auf den Grat waren ganz schön anstrengend für micht, Reto dagegen wirkte immer sehr entspannt. Die Pause ist aber auch nicht ewig. Denn obwohl ich mein Fell aktiviert habe ist es empfindlich kalt mit dem Wind.

Der Grat ist wunderschön. Nur dort wo wir absteigen wollten ist zwar ein markierter Wanderweg eingezeichnet, nur leider weiss der Berg nichts davon. Ein paar hundert Meter weiter unten ist aber eine Alp und ab dort ist auch ein Weg markiert. Wobei das einfach nur ein paar rot-weisse Stangen in der steil abfallenden Wiese sind. Wir kommen schliesslich doch wieder an den Mountainbikes an. Reto meint, dass man nicht auf der Forststrasse abfahren muss sondern ein kleines Wegchen parallel zur Strasse geht. Ist auch richtig, nur leider hat der Bauer am Ende einen Weidezaun drübergespannt und nichts hingehängt. Im letzten Augenblick sehe ich noch den Draht, lande aber bei meinem Rettungsversuch mit der Pfote in einem Kuhfladen. Da musste ich ganz schön lange waschen bis mein Fell wieder sauber war.

Val Bever Cho dal Buoch Lais digl Crap Alv

Am Sonntag hat Dr. Kermit noch besseres Wetter berechnet. So kratzen wir alle unsere Ersparnisse zusammen und fahren mit der Rhätischen Bahn ins schöne Engadin nach Spinas im Val Bever. Von hier kann man über die Fuorcla Crap Alv wieder ins Albulatal wandern. Auf Empfehlung von Reto haben wir uns am Vortag noch mit ausreichend Engadiner Nusstorte versorgt und bevor es vom Val Bever steil aufwärts zur Fuorcla Crap Alv geht machen wir nochmal Pause und geniessen die Sonne und unsere Nusstorte.

Auf der Fuorcla beschliessen wir, dass noch genug Zeit ist den Cho dal Buoch mitzunehmen. Man sieht an den Namen, das es hier eher rätoromanisch zugeht. Vom bestens markierten Wanderweg über die Fuorcla Crap Alv geht es weglos einfach Richtung Westen bis man das riesige, mega-stabile Gipfelkreuz erreicht. Die Pause hier oben fällt trotz Sonnenschein eher kurz aus. Mit dem Wind ist es ganz schön kalt und ungemütlich und so geht es bald bergab Richtung Preda im Albulatal.

Auf dem Weg kommt man noch an einigen schönen Seen vorbei. Die oberen Seen sind schon von einer dünnen Eisschicht bedeckt. Es reicht noch nicht zum Eislaufen, aber sieht trotzdem schön aus. Leider machen wir an einem der Seen etwas zu lange Pause so dass wir in Preda den Zug nach Bergün verpassen. Aber Reto zeigt uns in Preda noch die Baustelle für den neuen Albulatunnel der Rhätischen Bahn. Und ich dacht immer, dass Steinböcke keine Tunnel benutzen sondern oben über die Berge gehen. So kann man sich täuschen ...

Karte