Schwarzstöckli Bike & Pfote

Zuletzt aktualisiert: Montag, 28. Oktober 2013 Geschrieben von Schaaf

Morgen beginnt der Winter, zumindest werden die Uhren auf Winterzeit umgestellt. Also schnell noch das Sommerwetter nutzen, auch wenn es nicht ganz so gut ist wie von dieses Wetterastrologen versprochen.

Unteres Murgtal
mit Aussicht auf
die Churfirsten
Zu steil zum
Fahren

Der viele schöne Schnee ist leider schon ganz gut weggetaut und damit sind auch Gipfel über 2000m wieder schneefrei. Deswegen habe ich das Schwarzstöckli probiert. Eine Bike & Pfote Tour von Murg durch das wunderschöne Murgtal über Murgseefurggel auf den Gipfel. Ich habe viel Schweiss vergossen bei der Auffahrt aber auch viel gelernt. Beispielsweise welche Folgen es haben kann wenn zwischen Wiedergeburt und Tod eine zu kurze Zeitspanne liegt.

Gestartet bin ich in Murg, direkt unten am schönen Walensee gegenüber der Churfürsten. Den ersten Teil der Auffahrt hat man auch immer eine wunderschöne Aussicht auf die Churfürsten. Plötzlich hält mich eine Frau an und erklärt mir ungefragt die Welt. Ich kam mir vor wie bei Gernstl unterwegs. Und habe viel gelernt.

Wisst ihr beispielweise woher die Homosexualität kommt? Ich erkläre es Euch: Wenn zwischen Tod und Wiedergeburt nur eine kurze Zeitspanne liegt und dazwischen das Geschlecht wechselt kommt es aufgrund mangelnder Gewöhnungsfrist zu einer Verwirrung und Desorientierung. Klingt logisch, vielleicht kann das auch Freund Wladimir überzeugen. Die gute Frau kann sich auch an alle ihre Wiedergeburten erinnern. Sie hat dadurch einen reichen Erfahrungsschatz. Teilweise im Adel wiedergeboren, teilweise im Prekariat (so hat sie es nicht ausgedrückt) und damit eigene Erfahrung über alle Tücken, die das Leben so bietet. Ich bin höchst beeindruckt von so viel Weisheit. Ich scheine in meinen früheren Leben immer an Alzheimer gelitten zu haben. Auf jeden Fall fehlt mir ein bisschen die Erinnerung - sorry.

Verdiente Pause am
oberen Murgsee
Auf dem Schwarzstöckli

Aber dieser schwere Ballast an neuen Weisheiten sollte sich noch rächen. Das Murgtal ist ja nirgendwo länger wirklich flach. Im unteren Teil mit öffentlichem Verkehr (Der kostengünstige Parkplatz ist bei lediglich CHF 10) ist die Strasse zwar nicht flach, aber asphaltiert und später eine gute Naturstrasse. Hinter der Alp Mornen (1335m) geht es dann zur Sache. Es sind immer wieder richtig steile Rampen eingebaut, teilweise mit Natursteinen betoniert. Bei der steilsten Rampe (die Kehren bei 1530m) musste ich dann auch das Handtuch werfen - es war eh schon total schweissdurchtränkt und zum Trocknen nicht mehr zu gebrauchen. Aber mehr als 30% auf einer solchen unebenen Oberfläche überfordern mich. Mit den neuen Weisheiten als zusätzlichen Ballast gilt das natürlich erst recht - sonst wäre ich da locker raufgekommen.

Von der schweisstreibenden Auffahrt gezeichnet habe ich mir am oberen Murgsee erstmal eine ausführliche Pause gegönnt bevor es per Pfote weiterging. Nach fast 1500 Höhenmetern hatte ich mir das aber auch redlich verdient. Zum Glück ist es dann nicht mehr weit bis zum Gipfel.

Bergab haben mich übrigens die zahlreichen Wanderer um mein Bike beneidet. Kaum versieht man sich, schon ist man wieder unten. Und die vorderen Bremsbeläge sind jetzt auch bestens eingebremst. Hatte ich kurz vor der Tour gewechselt und man soll doch zehn mal von 30km/h auf null runterbremsen. Blödsinn - einmal Murgtal bergab ist gut genug.