Sonnenhorn

Zuletzt aktualisiert: Samstag, 03. Oktober 2020 Geschrieben von Schaaf

So langsam habe ich mich von den Anstrengungen des Helveticman erholt und bin bereit das schöne spätsommerlich Wetter zu nutzen. Denn irgendwie scheint der Sommer dieses Jahr überhaupt nicht zu enden. Schon länger will ich den Panixerpass zwischen Ilanz und Elm mit dem MTB fahren, aber leider sind für die hohen Berge nachmittägliche Gewitter angesagt. Als Alternative etwas weiter nördlich und ein bisschen tiefer habe ich mit die Fahrt über die Murgseen und Widensteiner Furggel ausgesucht. Bergab geht es fast nur Trails bis zum Bahnhof Schwanden und zwischendrin kann man auch mal auf einen Gipfel steigen, also beste Voraussetzungen.

Murgsee Orientierungspause Downhill

Das schöne am Murgsee ist, dass ich fast ab Haustür bis Ziegelbrücke mit der Bahn fahren kann - ohne Umsteigen. Anschliessend geht es auch erstmal ein paar Kilometer flach zum Einrollen. Braucht man auch, denn ab Murg geht es steil die Asphaltstrasse hoch und am Ende eine Schotterstrasse, die überhängenden Teile sind mit groben Steinen gepflastert. Aber ich sollte mich nicht beschweren - die Strecke kenne ich ja schon.

So anstrengend wie die Auffahrt ist, so schön ist es oben beim Murgsee. Wenn es im Sommer so richtig warm ist, kann man in dem See sogar eine gemütliche Runde schwimmen. Aber heute ist es mir doch etwas zu kühl und ich tanke erstmal meine Energie wieder auf bevor es die Tragestrecke hoch zur Widensteiner Furggel geht.

Von dort geht es dann einen schönen, fast vollständig fahrbaren Downhill bergab. Wenn man sich auskennt fast nur Trails bis nach Schwanden, wo wieder die S-Bahn auf mich wartet. Na ja, hatte ich gehofft.

Gipfelanstieg Gipfelpause

 Zwischendrin wollte ich aber noch einen kurzen Ausflug per Pfote machen aufs Sonnenhorn. Das ist eine völlig unscheinbare Erhebung von wenigen Zentimetern auf dem Grat Richtung Gulderstock. Der Gulderstock wäre mir dann aber doch zu weit gewesen - habe mich nach dem Helveticman noch nicht fit gefühlt für mehr als 3000Hm. Aber auch das Sonnenhorn bietet eine wunderbare Aussicht und die vorhergesagten Gewitter sind netterweise hinter mir vorbeigezogen so dass ich die Gipfelpause richtig geniessen kann bevor es schnell runter nach Schwanden geht - die S-Bahn fährt leider nur jede Stunden, da muss man schon planen.

Ich sitze bereits in Zug, den obligatorischen Schnauze-Nase-Schutz (SNS) bereits angezogen als die Durchsage kommt, dass die Strecke zwischen Schwanden und Ziegelbrücke wegen eines liegengebliebenen Zuges blockiert ist. Da ich in Ziegelbrücke fast 20 Minuten Aufenthalt habe resp. hätte, könnte ich den angepeilten Zug in Ziegelbrücke erwischen. Mit letzter Kraft und einem Schnitt knapp über 30km/h fahre ich die 20km nach Ziegelbrücke. Netterweise steht der Velowaggon der S-Bahn direkt an der Rampe die ich illegal mit dem Velo hochfahre - jede Sekunde zählt denn die Schweizer Bundesbahnen sind pünktlich. Tür auf, Velo rein, Tür zu und Zug fährt los - ganz schön knapp. Endlich kann ich den Joghurt verspeisen, den ich mir in Schwanden als Verpflegung für die gemütliche Zugfahrt geleistet hatte.

Karte