Schoggigrat

Zuletzt aktualisiert: Sonntag, 02. August 2020 Geschrieben von Schaaf

Bei meiner Recherche für schöne Velo&Pfote Touren bin ich auf den Schoggigrat gestossen, zwischen Heustock und Gufelstock im schönen Glarus. Und das Allerbeste: Wenn man von der Glarner Seite mit dem MTB zur Alp Fesis fährt hat man auch einen super Trail bergab - 40 Spitzkehren und endlos lang. Die Sache hat nur einen Haken. Und ich meine hier nicht den finalen MTB Anstieg mit 680Hm auf 4 km.

Fast umgedreht Start Schoggigrat Schoggigrat

Ihr könnt Euch denken, 680Hm auf 4km mit einem kurzen Flachstück ist auf dem MTB nicht ganz erholsam, noch dazu wenn die Sonne vom Himmel brennt. Da musste ich erstmal mein Fell deaktivieren. Aber der Gedanke an die viele Schokolade auf dem Grat hat mich vorwärtsgetrieben. Kurz vor der Alp Fesis schliesslich von Velo auf Pfote gewechselt, parallel dazu hat das Wetter von Sonne auf Wolken gewechselt. Bei den Wasserböden wo man sich zwischen Gufelstock und Abkürzung ohne Grat entscheiden muss hat es auch noch das Regnen angefangen und von Westen zogen dunkle Wolken auf - also Abkürzung, denn der Grat ist bei Gewitter nicht so toll glaube ich.

Beim Schafleger kann man sich dann nochmal entscheiden ob man den Grat in der anderen Richtung geht oder wieder zurück zum Velo. Ich war schon dabei wieder runter zu gehen als die Sonne rauskam. Schnell die Chance nutzen und Richtung Heustock, dem anderen Ende des Schoggigrates. Der Grat selber ist superschön. Aber Schoggi? Totale Fehlanzeige, nicht ein Hauch von Schokolade! Absolute Fake News! Ich habe das Gefühl, die wollen nur die Touristen in die Gegend locken und haben in Wirklichkeit nichts zu bieten ausser saftigen Weiden und schöner Natur.

Gufelstock Downhill

Auch ohne Verpflegung habe ich schliesslich über Chli Höchi und Höchi - sehr innovative Namen haben die Schweizer hier - den Gufelstock erreicht. Leider zog schon die nächste Regenfront heran so dass die Aussicht nicht so toll war und ich mich beeilen musste. Dabei hatte ich am Morgen extra Dr. Kermit um eine Wettervorhersage gebeten und er hat mir bis zum frühen Nachmittag Trockenheit garantiert.

Trotz diese Widrigkeiten habe ich es zum Velo geschafft und jetzt kommt der schönste Teil. Der Downhill über die 40 Spitzkehren und einen endlosen Trail nach Soo. Eigentlich wollte ich noch die Trails am Klöntaler See und unterhalb vom Fronalpstock fahren. Die Nässe vom Himmel und ein kurzer Blick auf das Wetterradar liess mich aber doch zum nächsten Bahnhof fahren und von der SBB nach Hause kutschieren. Ist schon schön aus dem trockenen Zug das Gewitter zu beobachten.

War aber ein schöner Tag, auch wenn deutlich kürzer als gedacht und die Verpflegungsstelle am Grat ein totaler Reinfall war.