MTB Tour Glarus

Zuletzt aktualisiert: Samstag, 08. Oktober 2016 Geschrieben von Schaaf

Zum ersten mal in meinem Schaafleben habe ich eine kommerzielle MTB-Tour gebucht bei Torero ääh, Tourero Rene. Der fährt nämlich mehr als 500Hm am Tag und schöne Trail. Aber nicht ganz ohne Überraschungen.

Bikeberg Hirzli Nebel

Geplant war, die ersten Tage Trails in den Glarner Alpen zu fahren und dann die Pässe zwischen Glarus und Graubünden zu bezwingen. Die sind aber nicht ganz niedrig und das Wetter war nicht ganz so schön wie erhofft. Am Hirzli - ich wusste bis jetzt gar nicht, dass dies ein Bikeberg ist - regnet es und es kam noch besser.

Trotz Regen ist das Hirzli eine anstrengende, schweisstreibende Auffahrt, aber auch eine schöne Abfahrt auf dem Trail. Anschliessend geht es Richtung Fronalpstock zum Fronalpstockhaus, der Heimat des grossen Philosophen Bruno (der nebenbei als Hüttenwirt arbeitet). Ich bin echt froh, dass wir es trotz des vielen Nebels überhaupt gefunden haben, sonst wären mir viele leer-reiche Vorträge entgangen.

Zick-Zack-Weg Aussicht

Der nächste Morgen ist deutlich wärmer als angenommen und es geht erstmal bergab auf einem schönen Trail Richtung Ennenda. Es folgt eine schweisstreibende Auffahrt oberhalb des Sernftals. Es lohnt sich aber. Oben muss man nur kurz unter einem Werbetransparent durchschlüpfen: Coup de Bois - ich denke ein grosser Glacebecher für Holzfäller wird dort angepriesen. Hinter dem Transparent wartet ein super Trail nach unten, in Strava Zick-Zack-Zwieback genannt. Ich glaube, ich muss noch ein bisschen das Spitzkehren-Fahren üben um dort die Bestzeit SOM (Schaaf of Mountain) zu holen. Den grossen Holzfällerbecher wollten wir uns im Gasthof Urschenriet abholen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann warten sie noch immer auf das Essen, das Bezahlen, ...

Na ja, der Kuchen war gut als er nach gerade mal einer Stunde endlich den Weg zu uns gefunden hat. Mein Fell ist schon ganz schlaff vor lauter Hunger. Also, vielleicht eher gleich nach dem Frühstück in Urschenriet online vorbestellen (falls das geht), damit das Mittagessen rechtzeitig kommt. Der weitere Weg nach Richisau geht netterweise ohne Spitzkehren bergauf. Ist auch besser so, denn es tröpfelte schon wieder von oben. Trotzdem nehmen wir noch einen letzten Trail direkt zum Gasthof - idealer Tagesabschluss.

Start in Richisau Pragelpass

Die Tropfen vom Vorabend haben sich in der Höhe in Schnee verwandelt und dank der klaren Nacht war es auch richtig kalt und die Strasse Richtung Pragelpass leicht überfroren. Ist gar nicht so leicht auf einer glatten Strasse bergauf zu fahren, aber dank meiner ausgefeilten Fahrtechnik bin ich schliesslich am Pragelpass oben angekommen. Leider war der weitere Weg dann auch nicht viel besser, so dass wir die Trails parallel zur Strasse im Schnee runtergefahren sind und anschliessend den Trail am See entlang. Zum Glück kann mein Bike nicht lesen, sonst hätte es da nicht langfahren dürfen.

Unten im Linthtal war es dann auch richtig warm, bevor es auf Fahrwegen und Trails bergauf zum Ortstockhaus geht. Der anfangs wirklich schöne Tag hat sich auch erledigt. Wie scheinbar üblich auf dieser Tour ziehen Wolken auf und es schneit leicht auf dem Weg zur Hütte. Eigentlich wollten wir Richtung Gumengrat fahren und den Trail zum Ortstockhaus nehmen. Aber mit dem Schnee und mangels Aussicht entscheiden wir uns doch für die steile Forststrasse. Na ja, wenigstens ist einem da nicht kalt ...

Ortstockhaus Schnell ins Hotel

Der nächste Morgen - Nebel und Schnee auf 1800m. Heute hätten wir über den Kistenpass (2640m) nach Brigels fahren wollen. Ich denke ein nicht erfolgsversprechendes Unterfangen. Also fahren wir erstmal auf Trails runter ins Linthtal und nach einer Konsultation mit Dr. Kermit wird beschlossen zum Walensee zu fahren, nach Murg ins Lofthotel. Dort soll angeblich das Wetter die nächsten, verbleibenden zwei Tage am Besten sein. Ein paar kurze Trails nehmen wir noch mit bevor es schnell ins Hotel geht - die nächste Regenfront wartet schon.

Morgenstimmung Rückblick auf die
heutige Tour
Talalpsee

Dr. Kermit hat nicht zu viel versprochen. Wunderschönes Wetter, nicht zu kalt, eine erholsame Nacht und ein gutes Frühstück. Das Fell ist auch schon wieder etwas besser gefüllt. Mit der SBB geht es nach Sargans und von dort auf die Regitzer Spitz und auf Trails runter via St. Luzisteig nach Fläsch. Der direkte Weg nach Fläsch wäre etwas schöner gewesen, aber mit der Begründung Erdrutsch und Steinschlag so gründlich abgesperrt, dass ich mich nicht getraut habe runterzufahren. Aber auch die andere Variante ist lohnend, ich muss nur ein bisschen an meiner Spitzkehrentechnik feilen. Am Rhein entlang und über den Südhang bei Matug geht es zurück nach Sargans. Ein wunderschöner Tag, den wir mit einem guten Essen in der Sägibeiz beschliessen.

Leider ist die MTB Tour damit schon fast zu Ende. Am letzten Tag geht es über den Talalpsee und noch ein paar schöne Trails zurück nach Mollis und mit der SBB nach Hause. War eine schöne Tour, auch wenn das Wetter nicht so ganz mitgespielt hat. Aber hauptsache eine Woche lang schöne Trails gefahren bevor der Winter kommt und alle Trails erstmal mit Schnee zudeckt (soweit der Herbst diese Aufgabe nicht übernommen hat).

Im Rückblick hätte ich sowieso nicht mehr lange fahren können. Die Bremsscheiben mit dieser super Shimano Ice-Technologie (oder war das Scheiss-Technologie) sind beide - vorne und hinten - durchgebremst. Der Aluminium Kern ist sichtbar und es gibt schon erste Risse. Und das nach gerade mal einem halben Jahr und meinem geringen Gewicht. Ich glaube, ich mach ein Downgrading auf pure Stahlscheiben und mein Bergvelo pro Scheibe 20g schwerer, dafür aber deutlich haltbarer.