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Schnee im SommerEigentlich wollte ich im Juni definitiv am Swissman teilnehmen, nachdem er schon letztes Jahr ausgefallen ist. Aber leider wieder nix - dieses Coronavirus macht alle meine Pläne zunichte. Also mache ich bis auf weiteres keine langfristigen Pläne mehr und richte mich nach der Wettervorhersage. Na ja, wirklich zuverlässiger ist diese derzeit auch nicht.

Aber nachdem der Schnee so langsam schmilzt konnte ich schon einige Touren in den Bergen unternehmen. Und der Winter war auch kein schlechter Skitourenwinter. Also eingentlich ein ganz gutes Jahr bis jetzt.

Ich hoffe, dass es so bleibt und wünsche allen meinen Besuchern ein passendes bleibt gesund.

Viele herzliche Määhs,

Schaaf

Ferien in Korsika

Erstellt: Montag, 10. Mai 2021 Geschrieben von Schaaf

Das mit den Ferien ist dieses Jahr nicht ganz einfach. Die Corona Zahlen gehen rauf und runter und genauso schnell ändern sich die Einreisebestimmungen. Zum Glück hat uns Dr. Kermit alle rechtzeitig geimpft, so dass zumindest das kein Problem darstellt. Der Termin der Ferien steht schon länger fest und kurzfristig fällt die Entscheidung nach Korsika zu fahren. Falls es uns dort nicht gefällt können wir immer noch weiterfahren nach Sardinien. Wenn man so kurzfristig eine Reise bucht, ist natürlich nicht mehr alles verfügbar was man sich so vorstellt.

Anreise und Calvi

Ankuinft Erste Tour Capu Di à Veta Revellata Zum Monte Corona

Die Fähre geht am Abend um 23:00 von Savona nach Bastia. Es reicht also gemütlich am Vormittag loszufahren. Kurz vor Savona haben wir dann noch gemütlich zu Abend gegessen - besser und billiger als auf der Fähre. Wir sind pünktlich in Savona, aber die Fähre kommt erst verspätet an so dass wir erst kurz vor Mitternacht in der Kabine sind. Und diese ist scheinbar direkt über dem Motor, zumindest ist es furchtbar laut - eine bessere Kabine war leider nicht mehr verfügbar.

Ich kann mich nicht erinnern geschlafen zu haben, aber trotzdem kommen wir kurz vor sieben in Bastia an. Das Frühstück haben wir im VW-Bus und nach der Fähre fahren wir einfach zum nächsten Strand, frühstücken und geniessen erstmal das warme Mittelmeer. Das sieht die Welt schon wieder viel besser aus und auch den Weg quer über die Insel nach Calvi schaffen wir noch. Der Camping ist netterweise auch nicht ganz voll und wir bekommen einen schönen Platz - Vorteil der Nachsaison.

Am nächsten Tag machen wir unsere erste Tour. Geplant zunächst ein bisschen offroad zu einem Pass und dann die Strasse runter zum Strand und an der Küste zurück. Der Offroad-Teil hat sich dann etwas ausgedehnt mit auführlicher Wegsuche in der stachiligen Macchia und Velo-Tragen. Danach war dann erstmal dringend Supermarkt und Strand angesagt. Wir haben für den Rest der Ferien auf grössere Offorad-Touren verzichtet. Zur Erhohlung ging es Tags darauf auf den Hausberg von Calvi und abends noch zur Revellata Halbinsel. Alles sehr entspannt.

Für den letzten Tag in Calvi war eigentlich geplant dem Monte Corona - offensichtlich einem der Schuldigen der Pandemie - einen Besuch abzustatten. Der Weg ist recht lang, erst mit dem Velo, dann zu Fuss. Als wir schliesslich an der Hütte kurz vor dem Sattel waren, wurde es immer dunkler und das Donnergrollen riet eher dazu umzudrehen. Auch mein Hausmeteorologe Dr. Kermit war dieser Meinung und so ging es wieder bergab, zunächst auf gutem Wanderweg, schliesslich mit dem Velo auf richtig schlechter Strasse. Zum Glück haben wir die Crosser und nicht die Rennvelo mitgenommen.

Gradelle

Strand von
Gradelle
Sonnenuntergang
Gradelle
Küstenstrasse

Von Calvi sind wir nur ein kleines Stück entlang der Küste gefahren zu einem wunderschönen kleinen Campingplatz an einer Stichstrasse unten am Meer. Camping Gradelle - fünf Minuten zu einem einsamen, kleinen Strand. Und Abends konnten wir immer die Dramen am Campingplatz beobachten. Der Platz ist terassenförmig an einem steilen Hang und manche der Stellplätze sind mit einem Camper nur schwer anzufahren - die Wege im Campingplatz waren wirklich steil. Nach der Abendunterhaltung gab es nachts einen wunderschönen Sternenhimmel, denn netterweise gab es kaum Lichter auf dem Camping und der nächste Ort ist nicht ganz nahe.

Nach den schlechten Erfahrungen mit offroad-Wegen haben wir für die Velotour von Gradelle die Strasse bevorzugt. Von Gradelle über Ota nach Porto und zurück. Insbesonder vor Porto ist die Strasse schon genial. Eher schmal und immer zwischen Felswand und Meer. Zum Glück ist Nachsaison und es fahren fast keine Autos. Sonst würde es wahrscheinlich ungemütlich werden auf diesem Stück.

Aussichtspunkt Punta Castellucciu Golf de Girolata

Nach so viel Radfahren wollten Knuth und Dr. Kermit auch mal wieder mit. Direkt vom Campingplatz in Gradelle geht es auf den Punta Castellucciu und weiter zum Monte Senino. Es sollte eigentlich ein gemütlicher Ausflug werden damit wir den Nachmittag noch am Strand verbringen können. Auf halber Strecke eine etwas unerwartete beschilderte Abzweigung zum Monte Senino - toll, eine Abkürzung. Leider ging diese Abkürzung nur zu einem Aussichtspunkt. Also den Weg wieder zurück und weiter auf der angedachten Route zum Monte Senino. Auf dem Vorgipfel, dem Punta Castellucciu hat es uns dann gereicht und wir sind ganz gemütlich umgedreht so dass wir noch rechtzeitig zur Strandzeit zurück waren. Nochmal dden Strand geniessen bevor es am nächsten Tag weitergeht.

Corte

Kleine Strasse Berge Restonica Tal Lac Melo

Von dem wunderschönen Gradelle sind wir weiter nach Süden gefahren, bis hinter Ajaccio. Dort war es aber so hässlich, dass wir gleich wieder zurückgefahren sind. Diesmal ins Landesinnere nach Corte, der heimlichen Hauptstadt Korsikas (von 1755 bis 1769 war es sogar die echte Hauptstadt Korsikas). Dort gibt es wunderschöne kleine Strässchen und undendliche Berge. Natürlich haben wir auch das Standard Touristen Highlight besucht, das Restonica Tal. Zum Glück sind wir aber mit dem Velo hochgefahren. Dort oben ist ein riesen Parkplatz und wenn man Pech hat, hätte man auch gleich unten im Tal parkieren können bei dem langen Weg vom einen zum anderen Ende des Parkplatzes.

Oben im Restonica Tal hatte Dr. Kermit wohl aber mal wieder falsch gerechnet. Auf dem Weg raus mit dem Velo noch richtig geschwitzt. Als wir den See oben erreicht habe, war es doch eher frisch. Der Ausflug hat sich aber trotzdem gelohnt.

Tassineta Tal Chillen Schlechtwetter
Monte Cinto

Wenn ich schon mal in Korsika bin, willi ich auch den höchsten Berg dieser Insel besteigen, den Monte Cinto. Im Asco-Tal noch hinter Haut-Asco gibt es einen schönen Campingplatz, passenderweise Camping Monte Cinto genannt. Direkt am Bach, wenn man noch ein kleines Stück bergab fährt gibt es auch ein schönes Tal mit Bademöglichkeiten. Die Strasse ist recht schmal und so sind wir erst nach dem Mittag am Camping angekommen und haben noch einen kurzen Ausflug ins Tassineta Tal gemacht, anschliessend die Kräfte für den morgigen Anstieg gesammelt.

Wir wären parat gewesen, nur leider hat es ordentlich geregnet und geluftet. Weiter oben sollen es angeblich Böen mit 100km/h gewesen sein. Da haben wir doch lieber beschlossen den Berg gut sein zu lassen und sind die Flucht an die Küste angetreten. Dort ist es nämlich Schönwetter und auch gemütlich warm im Gegensatz zum deutlich höher gelegenen Asco Tal.

Saint-Florent

Bucht von Saint-Florent Wellen Gräberstrasse

Wir sind also vom Asco Tal direkt nach Saint-Florent geflüchtet. Von muss man nur einmal kurz über Hügel zur Fähre. Aber davor haben wir noch ein paar schöne Tage genossen am Strand und in der schönen Bucht von Saint-Florent. Zwischendrin hatte es aber ganz gut Wellen. Das war der Wind, den sie auch für die hohen Berge vorhergesagt haben. Sehr lustig sind auch die Friedhöfe oder eher nicht Friedhöfe, an denen man auf den kleinen Strassen immer mal wieder vorbeikommt. Jedes Dorf hat eine grosse Kirche, aber vor dem Dorf hat anscheinend jede Familie ihr persönliches Mausoleum, fast wie eine Gräberstrasse vor dem Ort. Reiche Familien können sich teilweise auch zwei Stockwerke leisten.

Heimfahrt

Abschied von
Korsika
Dann eben nicht
abwaschen

Jede Ferien gehen irgendwann mal zu Ende - leider. Nach dem Fiasko mit der Nachtfähre haben wir zurück die Tagfähre nach Livorno genommen und Moby Lines anstatt Corsica Ferries. War gleich viel angenehmer, auch wenn ich mir an Deck fast einen Sonnenbrand geholt habe. In Livorno sind wir auch auf einen Campingplatz gegangen um am nächsten Tag ausgeruht nach Zürich zu fahren. Die haben vielleicht komische Sitten. Geschirr nicht abwaschen. Und ich dachte, die Italiener sind auch ein reinliches Volk. Na ja, sind wir halt mit dreckigem Geschirr nach Hause gefahren.