Diethelm

Erstellt: Mittwoch, 16. Juni 2021 Geschrieben von Schaaf

Dieses Frühjahr war eher kalt, wie sich auch bei meinen kurzen Ferien in Andeer gezeigt hat. Im Juni ist es dafür aber richtig warm geworden, fast schon unangenehm warm in Zürich. Abkühlung habe ich mir von einem kurzen Ausflug mit Velo und Pfote in die Berge erhofft. Von Zürich mit dem Velo über Gottschalkenberg und Einsiedeln zum Ochsenboden und dort kurz auf den Diethelm. Vorteil ist, dass man nordseitig im Schnee absteigen kann. Und der Diethelm hat mich nicht enttäuscht.

Fluebrigfirn Diethelm Gipfel Schlüsselstelle Abstieg auf
Schnee

Zunächst ging es aber erstmal mit dem Velo quer durch die Stadt und anschliessend durchs Reppischtal nach Sihlbrugg. Ab Sihlbrugg kann man immer auf schönen kleinen Strassen fahren bis Einsiedeln. Dort ist auch die letzte Gelegenheit nochmal Verpflegung zu besorgen, ich kann schliesslich nicht alles von Zürich aus auf dem Velo spazierenfahren. Weiter geht es über das Willerzeller Viadukt nach Studen und schliesslich zum Golfplatz Ochsenboden.

Leider hatte das Erprobungszentrum Ochsenboden der Rheinmetall Air Defence heute vollen Betrieb. Alle fünf Minuten ein Knall und ein anschliessendes kleines Erdbeben. Ich glaube die haben da heute etwas grössere Waffen getestet. Bloss schnell weg ins Seitental wo es deutlich ruhiger ist und nicht mehr ständig diese bad Vibrations herrschen. Südseitig geht es steil nach oben bis mich sogar hier der Schnee ausbremst, eine fast unüberwindbar scheinende Randkluft des Fluebrig-Firns.

Die echte Schlüsselstelle für mich kommt aber erst im Anstieg zum Gipfel. Es geht erst eine Leiter mit nicht schaaftauglichen Sprossenabständen hoch und anschliessend steil eine Felsrinne. Dafür wird man oben mit einer schönen Aussicht belohnt und ich hatte den Gipfel ganz für mich alleine, angenehme Temperatur - was will man mehr.

Der riesen Vorteil kommt aber im Abstieg. Vom Pass zwischen Diethelm und Turner geht es im Sommer eine Geröllhalde runter, im Frühjahr ist das normalerweise ein Schneefeld. Die ersten fast 500Hm bis zur Alp auf 1589 geht es zügig und gelenkschonend bergab. Immer wieder ein Genuss. Zurück geht es über den Fläschlipass zum Ochsenboden. Von dort mit dem Velo noch schnell über das Sattelegg zum Bahnhof in Siebnen und gemütlich mit der S-Bahn nach Hause. Bei der Hitze in Zürich habe ich erst gemerkt was für einen schönen Tag ich hatte.

 

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